BWM BMI und BMVg
StartTextteilAnhängeMaterialienLinks
Sie sind hier: Startseite > Textteil > 7 Beprobungslose Untersuchungen > 7.2 Methoden und deren Relevanz in der Praxis > 7.2.3 Fernerkundung > 7.2.3.5 ...

7.2.3.5 Fallbezogener Einsatz von unbemannten Luftfahrzeugen (MAV Micro Air Vehicle, Kleindrohnen) mit aufgabenspezifischen Sensortypen

(1) Informationen zur Erkundung möglicher Ursachen von Boden- und Grundwasserkontaminationen werden u. a. aus Fernerkundungsdaten abgeleitet, die grundsätzlich der zyklischen Erhebung von Geobasisdaten dienen. Sehr häufig werden z. B. Luftbilder oder digitale Geländemodelle aus Landesbefliegungen ausgewertet, da sie schnell und kostengünstig zu beschaffen sind. Von Nachteil ist in diesem Zusammenhang, dass solche Daten im Abstand mehrerer Jahre erhoben werden und der Zeitpunkt der Datenerhebung nicht beeinflusst werden kann. Zudem entspricht deren Beschaffenheit und räumliche Auflösung häufig nicht den Bedürfnissen der Untersuchungen der Schutzgüter Boden und Grundwasser. Mit fortschreitender Entwicklung und Verbreitung von unbemannten Luftfahrzeugen (häufig als Drohnen, UAV oder UAS bezeichnet) bieten sich deshalb weitere Verfahren zur Erkundung an.

(2) Für den kurzzeitigen und kleinräumigen Einsatz werden meist Mikrodrohnen verwendet, die der Klasse VTOL-Luftfahrzeuge zuzuordnen sind (VTOL = Vertical Take Off and Landing). Durch die geringe Größe und ihre Leichtbauweise ermöglichen sie selbst in unwegsamem Gelände (Wald, Steinbrüche, Baustellen, Deponien etc.) kurzfristige, exakte und sehr rasche Datenaufnahmen.

(3) Häufig werden zur Aufnahme Digitalkameras und Videokameras eingesetzt. Auf Grundlage der gewonnenen Digitalbilder können Objektvermessungen mit xyz-Genauigkeiten im cm-Bereich durchgeführt werden. Somit ist es u.a. möglich, Kubaturen genau zu bestimmen und Haldenberechnungen, Lagekontrollen eines Planums oder Überwachungen von Materialbewegungen auf Baustellen oder Deponien etc. durchzuführen. In Abhängigkeit der Jahreszeit sind zudem luftbildsichtige Merkmale zu erkennen, die in den Daten der Landesbefliegungen möglicherweise nicht sichtbar sind.

(4) Je nach Fragestellung können weitere Sensortypen zum Einsatz kommen. Beispielhaft sind Lasersensoren zur Erstellung hochgenauer Oberflächenmodelle (LIDAR) oder Infrarotsensoren zur besseren Differenzierung von Vegetation zu nennen.

Praxisrelevanz

Mittel: Der mögliche Erkenntnisgewinn ist im einzelnen Bedarfsfall zu ermitteln.

▲ zurück nach oben

Weitere Informationen
Downloads